Wir haben gerade eine spannende Studie zum Schlaf im Bauch gestartet! In dieser Studie möchten wir die Entwicklung des Schlaf-Wach-Rhythmus im letzten Schwangerschaftsdrittel untersuchen. Während einer Woche werden wir mittels kleiner Sensoren (siehe Foto) die Bewegungen der Bauchdecke einer schwangeren Frau messen. Die Sensoren sind vollkommen ungefährlich und stören bei alltäglichen Aktivitäten nicht.
Aus den gesammelten Daten können wir Informationen über die Bewegungen des Fötus gewinnen. Frühere Studien haben gezeigt, dass die innere Uhr des Menschen bereits in der Schwangerschaft zu ticken beginnt 1. Es ist daher möglich, dass die Entwicklung des Schlaf-Wach-Rhythmus auch schon vor der Geburt stattfindet. Die Bewegungen des Fötus und seine Ruhe- und Aktivphasen können Aufschluss über die ersten Rhythmen geben.
Wir sind daran interessiert, wie sich diese Rhythmen entwickeln und von welchen Faktoren sie geprägt werden. Sind die ersten Schlaf-Wach-Muster genetisch bestimmt oder tragen auch mütterliche Einflüsse wie z.B. ihre eigene Aktivität dazu bei? Um diese Frage zu beantworten, werden wir ebenfalls die Aktivität der Mutter mit einer Aktivitätsuhr sowie ihre Körpertemperatur mit einem weiteren kleinen Sensor auf der Brust messen. Um weitere mögliche Einflussfaktoren zu untersuchen, werden die Teilnehmerinnen Online-Fragebögen zur Familiensituation sowie ihrem eigenen Schlaf, der Gesundheit und der Ernährung ausfüllen. Dies kann alles bequem von zu Hause aus und im Einklang mit dem eigenen Tagesablauf geschehen.
Das Wissen aus dieser Studie soll helfen, die Entwicklung eines gesunden Schlafverhaltens zu verstehen und zu unterstützen. Sie werden spannende Einblicke in die wissenschaftliche Messung der Aktivität Ihres Babys sowie kleine Geschenke und Gutscheine erhalten. Machen Sie mit und melden Sie sich unter babysleep@unifr.ch oder 079 485 94 84!
Referenzen:
1 Serón-Ferré M, Torres-Farfán C, Forcelledo ML, Valenzuela GJ (2001). The development of circadian rhythms in the fetus and neonate. In: Seminars in perinatology. Elsevier. Vol. 25, pp 363–370.
Illustration:
Titelfoto von Anna Hecker auf Unsplash