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Wie beeinflusst das familiäre Umfeld das Gehirn eines schlafenden Babys?

In unserer neuesten Studie untersuchten wir die Beziehung zwischen der Hirnkonnektivität eines Babys und dessen familiären Umfelds. Die Hirnkonnektivität beschreibt die Art und Weise, in der verschiedene Areale des Gehirns miteinander kommunizieren und arbeiten. Das Gehirn besteht aus unterschiedlichen Teilen mit jeweiligen spezifischen Funktionen, wie beispielsweisen Sehen, Hören oder Denken. Keiner dieser Teile kann jedoch isoliert arbeiten – eine Koordination miteinander ist notwendig, um komplexe Aufgaben durchführen zu können.

In dieser Studie waren wir vor allem daran interessiert, inwiefern unterschiedliche Faktoren im familiären Umfeld mit den Unterschieden der Stärke der Gehirnkonnektivität zwischen Arealen bei dem Gehirn von Babys während dem Schlaf zusammenhängen. Durch die Untersuchung dieser Beziehungen, erhielten wir Einblicke in die frühe Gehirnentwicklung und der dabei relevanten Rolle des Familienumfeldes.

Wir fanden heraus, dass die Konnektivität des schlafenden Gehirns aufgrund des familiären Umfeldes variiert. Vor allem die folgenden Faktoren waren mit den Unterschieden der Hirnkonnektivität im schlafenden Zustand zusammenhängend:

  • Das Teilen des Schlafraumes: Kinder, die einen Schlafraum mit ihren Eltern oder Geschwister teilen, hatten eine stärkere Konnektivität in den frontalen und zentralen Hirnarealen während des Schlafes.
  • Mütterliche Ängstlichkeit: Kinder, deren Mütter ausgeprägtere Sorgen in Bezug auf den Schlaf ihres Babys hatten, zeigten eine schwächere Konnektivität in den hinteren Arealen während des Schlafes.

Diese Resultate weisen darauf hin, dass das Familienumfeld mit der Entwicklung der Hirnkonnektivität während des Schlafes zusammenhängt. Ebenfalls zeigen unsere Entdeckungen, dass eine Einbeziehung der familiären Faktoren bei der Untersuchung der frühen Gehirnentwicklung von hoher Relevanz ist. Die Studie könnte bei der Unterstützung von gesundem frühkindlichem Schlaf und dessen Entwicklung helfen.

Referenz:

Markovic A, Schoch SF, Huber R, Kohler M, Kurth S (2023). The sleeping brain’s connectivity and family environment: characterizing sleep EEG coherence in an infant cohort. Scientific Reports, 13(1):1-11.

Danke:

Oleg Sergeichik auf Unsplash für das Bildmaterial
OpenAI ChatGPT für die Unterstützung beim Verfassen von diesem Text
Johanna Winnewisser für die Übersetzung

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