Methoden

Miniserie: #3 Schlaf im Fötus

Wie schläft das ungeborene Kind? Und spielt der Schlaf der Mutter dabei eine Schlüsselrolle?

Ja. Denn bereits im Mutterleib beginnt sich der Rhythmus eines Babys auszubilden.

Dank innovativer Messmethoden können wir heute einen Blick in die Zukunft des Schlafs eines Kindes werfen – noch bevor es geboren ist. Unsere Forschung zeigt: Föten haben schon im Bauch erkennbare Rhythmen, und diese orientieren sich stark am Lebensstil der Mutter.

Was wir herausgefunden haben:

  • Föten haben einen klar definierten Tagesrhythmus, der sich eng an dem ihrer Mutter orientiert.
  • Babys, die bereits im Bauch nachts mehr ruhen, behalten diese Vorliebe auch nach der Geburt bei. Die individuellen Muster bleiben bis mindestens zum sechsten Lebensmonat erkennbar.
  • Regelmässiger Schlaf der Mutter unterstützt die Reifung des kindlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Mütter mit stabilen Schlafgewohnheiten haben häufiger Babys, die nachts länger und geregelter schlafen.

Mit tragbarer Technologie haben wir im letzten Schwangerschaftsdrittel die Aktivität von Föten über mehrere Tage aufgezeichnet – über Sensoren am Bauch der Mutter.

Warum das wichtig ist:

  • Früherkennung von Schlafrisiken bereits vor der Geburt
  • Neue Möglichkeiten für präventive Schlafinterventionen in der Schwangerschaft
  • Konkrete Empfehlungen für werdende Mütter zur Unterstützung der kindlichen Schlafentwicklung

Zur Studie (Preprint): Markovic et al. (2025): From womb to crib: How fetal activity patterns in utero reveal postnatal sleep behavior

Mehr dazu im SRF Einstein-Beitrag (ab Minute 10)

Mehr Hintergründe im Blogartikel

Fazit:
1. Der Grundstein für gesunden Schlaf wird nicht erst nach der Geburt, sondern schon im Bauch gelegt.
2. Mütterlicher Schlaf ist mehr als Erholung – er ist Taktgeber fürs Kind.

Studienteam: Andjela Markovic, Christophe Muehlematter, Christine Blume, Petra Zimmermann, Salome Kurth

Unterstützung:
Swiss National Science Foundation SNSF
University of Zurich
Université de Fribourg – Universität Freiburg
Universitätsspital Zürich
University of Bern
University of Basel

Herzlichen Dank an Mirko Bischofberger für die Videoproduktion!