Medienmitteilung Wissenschaftsjournalismus

Miniserie: Teil #5

Was Babyschlaf über die spätere Entwicklung verrät 

Kann man im Babyschlaf schon Hinweise auf die zukünftige Entwicklung erkennen?

 Ja – und zwar Monate BEVOR Unterschiede im Verhalten sichtbar werden.

Mit hochauflösendem EEG (über 100 Elektroden) haben wir bei 6 Monate alten Säuglingen bestimmte Schlafmuster identifiziert – sogenannte Schlafspindeln.
Diese kurzen Aktivitätsausbrüche im Gehirn verraten erstaunlich viel!

Unsere Studien-Ergebnisse zeigen:

  • Babys mit mehr schnelleren Schlafspindeln mit 6 Monaten entwickeln sich motorisch besser – gemessen sowohl mit 12 als auch mit 24 Monaten.
  • Die Kopplung von Spindeln und langsamen Wellen – ein orchestrierter „Rhythmus“ im Gehirn – ist bereits im ersten Lebenshalbjahr sichtbar.
  • Diese Muster spiegeln die Reifung der thalamokortikalen Netzwerke wider – Verbindungen, die bei Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Autismus häufig verändert sind.

Das bedeutet: Schon im Säuglingsschlaf lassen sich neurophysiologische Marker erkennen, die auf die spätere Entwicklung hinweisen.
Früh erkannt, könnten sie künftig helfen, Risiken besser zu verstehen – und neue Wege für Prävention und Frühintervention zu eröffnen.

Die Studie wurde im renommierten Journal NeuroImage veröffentlicht.
Hier einen dazugehörigen KI-generierten Podcast (auf Englisch).
Ein Video RTS-Beitrag zur EEG Messung (französisch, ab Minute 31).

Ein grosses Dankeschön an:
Valeria Jaramillo (Erstautorin) und das involvierte Forschungsteam Sarah Schoch, Andjela Marokvic, Malcolm Kohler, Reto Huber, Caroline Lustenberger, Salome Kurth

Diese Forschung wurde unterstützt durch: 
Universität Zürich
Swiss National Science Foundation 
Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich
Olga Mayenfisch Stiftung

Danke herzlich an Mirko Bischofberger für die Videoproduktion

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